Hallo liebe Zuhörer, willkommen zurück zur Podcastreihe rund um den Magen.
In diesem zweiten Podcast geht es weiter mit dem Magenkarzinom.
Magenkarzinome sind in der Frühphase oft symptomlos.
Erst in fortgeschritteneren Stadien können unspezifische Verdauungsbeschwerden sowie
B-Symptomatik auftreten.
Es gibt viele Risikofaktoren wie eine Helicobacter pylori-Infektion, Gastritiden, Magenadenome,
Ulzerer, Nikotin- oder Alkoholkonsum, Vitamin A, C oder E-Mangel, nitrosaminhaltige Nahrung
oder familiäre Vorbelastung.
Männer erkranken häufiger als Frauen.
Zur Diagnosesicherung sollte eine Gastroskopie durchgeführt werden.
Dabei kann bereits die Lokalisation und die Größe des Dummers festgestellt werden.
Außerdem sollten dabei auf alle Fälle Biopsien entnommen werden.
Denn es werden histologisch zwei Magenkarzinomstypen unterschieden, die sich hinsichtlich ihrer
Prognose und der Operationsverfahren unterscheiden.
Diese Klassifikation nach Lauren unterscheidet zwischen dem intestinalen und dem diffusen
Magenkarzinom-Typ.
Das Magenkarzinom vom intestinalen Typ hat eine gute Prognose, da der Tumor kompakt
gebaut ist und sich gut vom gesunden Magengewebe abgrenzen lässt.
Histologisch sind gut differenzierte Drüsenschläuche erkennbar.
Beim diffusen Typ infiltrieren die Tumorzellen das Magengewebe und induzieren eine Fibrose
von Schleimhaut und Muskelschicht.
Es handelt sich um einen schwer abgrenzbaren Tumor, daher muss bei der Operation ein größerer
Sicherheitsabstand als beim Magenkarzinom vom intestinalen Typ eingehalten werden.
Das Magenkarzinom vom diffusen Typ ist assoziiert mit einer familiär auftretenden Form des
Magenkarzinoms, welcher etwa 10% der Magenkarzinome ausmacht.
Ethiologisch handelt es sich um eine Keimbahnmutation im E-Katherin-Gen mit folglicher Veränderung
in der Zelladhesion.
Diese Form des Magenkarzinoms hat eine schlechte Prognose.
Noch ein Wort zum Sicherheitsabstand.
Er ist immer nach oral gerichtet.
In der Gastroskopie muss also bereits der Abstand des oberen Tumorandes zum gastroösophagealen
Übergang gemessen werden, da die Therapie des Magenkarzinoms stark abhängig von dessen
Lage ist.
Der Sicherheitsabstand beim intestinalen Typ beträgt nach oral 5 cm, beim diffusen Typ
10 cm.
Mit 40% finden sich die meisten Karzinome im Korpus, rund 20% im Antrum.
Bis zu 25% befinden sich im Bereich der Kardia, eine Mitbeteiligung des Oesophagus ist hier
auch möglich.
Das Therapieverfahren ist dann davon abhängig, wo sich das Zentrum des Tumors befindet.
Liegt dieses im Magen, so wird es wie ein Magenkarzinom behandelt.
Befindet sich das Zentrum des Tumors jedoch im Oesophagus, so wird es wie ein Oesophagus-Karzinom
behandelt.
Bei 90% der Magenkarzinome handelt es sich um Adenokarzinome.
Nach der TNM-Klassifikation teilt man das Magenkarzinom anhand der Eindringtiefe in
die Stadien T1 bis T4 ein.
Ihr müsst die Klassifikation jetzt nicht in- und auswendig kennen, jedoch solltet ihr
einige bedeutsame Eckpunkte wissen.
Beim T1A-Tumor ist lediglich die Mucosa betroffen.
Die Wahrscheinlichkeit für Lymphknotenmetastasen beträgt 5%.
T1A-Tumoren können als einzige endoskopisch abgetragen werden.
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:07:45 Min
Aufnahmedatum
2017-02-08
Hochgeladen am
2017-02-08 09:23:11
Sprache
de-DE
Vom Ulcus bis zum Karzinom – die Magenchirurgie in drei Akten